Immobilienverband IVD West

Geringe Teuerung bei Wohnungsmieten in Rheinland-Pfalz, Immobilienpreise weiter gestiegen

Mainz, 23.06.2022 Unterdurchschnittliche Steigerungsraten bei den Wohnungsmieten stehen deutlich höheren Preisen für Kaufimmobilien gegenüber: Der Immobilienmarkt in Rheinland-Pfalz bewegte sich in den letzten zwölf Monaten also im gesamtdeutschen Trend. So stiegen die Preise für Einfamilienhäuser landesweit um durchschnittlich 5 bis 10 Prozent, Eigentumswohnungen verteuerten sich ebenfalls, aber in einem etwas geringeren Ausmaß. Der Anstieg der Mieten lag im einstelligen Prozentbereich und somit unter dem Durchschnittswert der letzten fünf Jahre. Dies geht aus dem Immobilien-Preisspiegel Rheinland-Pfalz 2022 des Immobilienverbands Deutschland, IVD West, hervor, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.

„Die aktuellen Zahlen, die in den vergangenen zwölf Monaten erhoben wurden, kennzeichnen aller Voraussicht nach den Abschluss einer hochdynamischen Phase am Immobilienmarkt in Rheinland-Pfalz und bundesweit“, erläutert Andreas Schnellting, Stellv. Vorsitzender des IVD West aus Kusel, den heute vorgelegten Preisspiegel. „Die Kaufpreise für Einfamilien- und Reihenhäuser sowie für Eigentumswohnungen haben in den letzten Jahren ein Niveau erreicht, bei dem vorerst keine weiteren dramatischen Preissprünge mehr zu erwarten sind. Zuletzt wieder gestiegene Bauzinsen und die explodierenden Materialkosten am Bau werden darüber hinaus zu einer deutlichen Beruhigung führen.“ Schnellting weist weiterhin darauf hin, dass im vierten Jahr in Folge eine deutliche Konsolidierung bei den Wohnungsmieten Fuß fasst. Gab es in den 2010er Jahren vor allem in größeren Städten jährliche Steigerungsraten, die bisweilen im zweistelligen Prozentbereich lagen, werden im aktuellen Berichtszeitraum fast nur noch Mietanstiege berichtet, die unterhalb der Inflationsrate liegen.

 

Preise für Kaufimmobilien
Die Kaufpreise für Einfamilienhäuser stiegen im landesweiten Durchschnitt in den letzten zwölf Monaten um 5 bis 10 Prozent. Neben der gewohnten Dynamik in den Oberzentren und Universitätsstädten, sind Eigenheime zuletzt auch in Teilen der Eifel, des Westerwalds und in der Westpfalz teurer geworden. Bemerkenswert ist die Entwicklung in einer preislich bisher eher stagnierenden Stadt wie Pirmasens. Hier stiegen die Preise sogar um bis zu 20 %, allerdings von einem niedrigen Niveau kommend. So verteuerten sich dort beispielsweise Eigenheime mit gutem Wohnwert von 240.000 EUR auf 290.000 EUR binnen Jahresfrist. Für eine vergleichbare Immobilie müssen Käufer in Kaiserslautern 430.000 EUR, in Ludwigshafen 445.000 EUR, in Trier 600.000 EUR und in Koblenz und Mainz ca. 650.000 EUR anlegen.

Die teuersten Neubau-Eigentumswohnungen finden sich erwartungsgemäß in der Landeshauptstadt. Dort werden in den besten Lagen pro Quadratmeter mehr als 7.000 EUR gefordert und bezahlt. Auf den weiteren Plätzen folgen Neustadt an der Weinstraße und Ingelheim (ca. 6.500 EUR) sowie Bingen (6.300 EUR). Die günstigste Neubauwohnung wurde in den letzten Monaten in Bad Ems verkauft – und zwar für 1.000 EUR/qm (mittlerer Wohnwert).

 

Wohnungsmieten

Eine gewisse Entspannung zeichnete sich schon vor Jahresfrist auf dem Mietmarkt ab. Ein Blick auf die fünf Oberzentren bestätigt dies. So stiegen die Mieten (Neubau, guter Wohnwert) in Mainz von 15,50 auf 16,- EUR, in Trier von 11,70 auf 12,- EUR, in Ludwigshafen von 10,80 auf 11,10 EUR. In Kaiserslautern (9,70 EUR) und Koblenz (11,- EUR) verharrten die Mieten in diesem Segment auf Vorjahresniveau. Auch in Städten wie Worms oder Landau, die in den vergangenen Jahren starke Mietsteigerungen zu verzeichnen hatten, flachte die Dynamik zuletzt deutlich ab. Kleinere Kommunen wie z.B. Linz am Rhein, Kirchheimbolanden oder Prüm liegen mit durchschnittlichen Mietsteigerungen von bis zu 5 Prozent im landesweiten Mittel.